Freitag, 17. Dezember 2010

Vulkane-heiße Quellen-Pazifik-Minen - Bolivien nach Chile und zurück

Auf dem Weg nach Chile, vorbei am höchsten Berg Boliviens, den Sajama mit 6542m (6.-7.12.2010)
Unser Weg führt uns aus La Paz zur Chilenischen Grenze durch eine beeindruckende Landschaft (Nationalpark Sajama), viele Lamas, Alpakas, Vicunas, Vulkankegel begleitet mit Wetteränderungen und das auf einer perfekten Asphaltstraße.  Auch hier ist an der Grenze der Teufel los, wir müssen leider das Obst, das Gemüse und die Wurst zurücklassen (Grenzbeamtin hat bei der Durchsuchung unseres Wagens wegen der vielen Sachen (Rucksäcke, Taschen, Dachkoffer…) die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Die Nacht haben wir bei -8°C am Lago Chungara auf ca. 4500m Höhe verbracht mit Aussicht auf den Sajama und weitere Vulkankegel.
Stimmungsbild mit dem höchsten Berg Bolivien - Sajama

Musiker aus La Paz geben Ständchen an der Grenze zu Chile

viele kleine Lagunen auf 4300m Höhe

Vulkankegel

schlafende Flamingos am Lago Chungara


ARICA – Abwechslung von den hohen Bergen und den kalten Nächten (0m, am Pazifik) (8.-12.2010)
Einfach nur mal Erholung, kein Autofahren, gutes Essen, sauberer Straßen, Fahrspuren die auch eingehalten werden, Zebrastreifen, die auch solche sind, Fußgängerzone wie in Europa, Preise z.T. wir in Europa… wir genießen die Abwechslung und den höheren Standard.
Unsere Boote durften zum ersten Mal vom Dach, beim Paddeln über Wellen begleiten Franz Meeresschildkröten, die immer wieder ihre Köpfchen (Katzenkopfgröße) herausgestreckt haben.
Arica

Blick vom Hotelzimmer auf den Pazifik

hier bekommt man Durst

Kirche von Arica - Metallgestell aus Paris

fliegender Pelikan



Salar de Surire (Chile auf 4000m, 12.-13.12.2010) Weiterfahrt über die wohl schlechteste Straße/Piste Boliviens
Eine sehr gute Piste (ein Traum für jeden Enduro- und Landyfahrer) führt uns nach ca. 180km östlich von Arica zum Salar de Surire (Salzsee, Borax-Abbau) durch eine sehr schöne abwechslungsreiche Landschaft. Beschneite Vulkankegel, bizarre Steinformationen, weite Stein-, Sandwüste, grüne enge Täler in den Lamas und Alpakas weiden. Wir übernachten direkt an einer heißen Quelle, das morgendliche Bad ist somit gesichert. Stinkt halt etwas nach H2S.
Mal wieder an der Grenze (neu und sehr gut ausgebaut). Zur Ausnahme ist hier gar nichts los, wir sind die einzigen, dafür brauchen wir, besser die Beamten (hier an unfreundlichsten) deutlich länger für das Ausfüllen und Bestempeln der Papiere (die blicken es nicht/ wollen es nicht!) als an allen anderen Grenzen. Die anschließende Weiterfahrt führt uns über wohl die schlechteste Piste/ Straße Boliviens. Der Sand wird von unserer Fahrt zum Teil so aufgewühlt, dass wir nichts mehr sehen und warten bis sich die Staubwolke wieder einigermaßen gelegt hat. Dann war es aber im Wageninnern mit der Sicht nicht so toll! Steinig, holprig, im Kriechgang über Wellblech, Schlaglöcher und Bodenwellen ging es ca. 200km. Nie wieder diese Strecke.


heiße Quellen am Salar de Surire

hier bade ich



Potosi – die Silberstadt – der Cerro Rico mit seinen ca. 70 Minen (13.-17.12.2010)
Mit 4065m und über 240.000 Einwohnern die höchste Stadt Boliviens (El Alto ist glaub noch höher). Hier machten vor allem die Spanier viel Geld mit der Ausbeutung des Berges den Cerro Rico mit seinen Mineralien, vor allem damals Silber (Plata). Heute bauen die Arbeiter in staatlichen und kooperativen Minen die Reste ab (Zink, Blei, Pyrit, Antimon), nicht mehr ganz zu den gleichen Bedingungen: Muskelarbeit, 6h Tag bei 80 Bolivianos am Tag (ca. 9 Euro). Unser Führer verteilt unsere mitgebrachten Geschenke (Cocablätter, 96% Alkohol (!!!!), Zigaretten, Dynamit und Getränke)  in den Stollen an die Minenarbeiter. Die Cocablätter werden zerkaut und in der Backentasche deponiert, damit der Saft so langsam herausläuft und die entsprechende Wirkung zeigt. Mit diversen Aschen (Pflanzen) wird die Wirkungsweise noch verstärkt. Jede Mine hat einen El Tio, einen Minengott, der für das Wohl der Minenarbeiter verantwortlich ist. Das das auch so bleibt wird dieser reichlich mit Alkohol begossen, wobei auch viel in die eigene Kehle fließt und Opfergaben in Form von Zigaretten und Kokablättern gebracht werden. Auch wir trinken und rauchen.

Waschstraße - das war nötig!

der Silberberg - Cerro Rico

Coca, Asche, Zigaretten - für die Moral der Minenarbeiter

Dynamit - gibs einfach zu kaufen

alles Handarbeit

Franz arbeitet jetzt in der Mine

hier geht es zum nächsten Stollen

El Tio - geschmückt mit Opfergaben

wieder an Tage - ganz schön hell





 

2 Kommentare:

  1. hallo ihr zwei, dietmar hat mir erzählt, dass ihr euch eine reise gegönnt habt. jetzt komm ich mit meinem jährlichem weihnachtsbesuch ganz schön ins schleudern. wünsche euch viel spass auf dieser tollen reise. ich werde den blog sehr aufmerksam verfolgen. freue mich schon auf ein paar wilde kletter und paddelfotos. grüsse aus schemmerhofen, tobi caro und rest

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  2. Hallo Urlauber,
    leider hab ich erst jetzt geschnallt, dass man über ein Kommentar Kontakt mit euch aufnehmen Kann.
    Sandra Dir nachträglich noch alles Gute zu deinem Geburtstag!
    Für die kommenden Feiertage im Voraus
    Alles Gute!!!
    Und für euren weiteren Trip gutes Gelingen.

    Gruß
    Heike & Dietmar

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